Alle Beiträge von Wilde Ilse

Wilde Ilse

Über Wilde Ilse

Ist unsere Allrounderin, die nicht lange rumfackelt und lieber kleckert als klotzt. Unser Orga-Genie hat den Blick aufs Ganze und ist als eine der Hauptkolumnistinen von MMA mit ihrer „schönen Schreibe“ für uns unersetzlich.

Kuniri – Kreativprojekt für Flüchtlinge

Es gab viele Ideen für die Umsetzung und letztendlich haben sich die drei für eine Nähwerkstatt sowie die Gründung eines Modelabels entschieden. Als Pilotprojekt, denn das Projekt trägt weit mehr Potential in sich. So sind auch schon ein Musikprojekt und ein Dokumentarprojekt angedacht. Es entstand also Kuniri, „gemeinsam gehen“ auf Esperanto. Unter diesem Namen machen professionelle Modedesigner und Schneider aus München zusammen mit jungen Flüchtlingen Mode.
Je nach Vorkenntnissen hat dies (zu Anfang) mehr oder weniger kursähnlichen Charakter. Vom ersten Umgang bis hin zur Entwicklung von Schnittmustern – Ziel ist, dass sich längerfristig eine Gruppe zusammenfindet, die eine gemeinsame Kollektion entwickelt mit all den kreativen und kulturellen Einflüssen der Beteiligten.

Zunächst einmal sind vier Kurse mit insgesamt 30 Teilnehmern geplant. Daraus soll eine Profi-Gruppe entstehen, die gemeinsam mit den Designern frei weiterarbeiten kann.
Die in den Workshops entstandenen Einzelstücke bis hin zur kompletten Kollektion sollen bei einer Modenschau präsentiert werden. Gearbeitet wird in einem schönen Raum im Mucca Haus im Kreativquartier. Letztendlich sollen die Teilnehmer in alle Bereiche von Design, Produktion, Dokumentation der Workshops und der entstandenen Produkte sowie deren Vermarktung eingebunden werden.
Der erste Kurs hat mit 7 Teilnehmern schon begonnen. Gemeinsam sitzen Designer / Schneider und junge Flüchtlinge an den gespendeten Nähmaschinen und machen erste gemeinsame Gehversuche. Schon beim erstem Mal wird klar: Nicht nur das Nähen wird erlernt, sondern auch die deutsche Sprache spielerisch vertieft sowie auch andere Vorstellungen von Mode vermittelt. Netzwerke können geknüpft werden und im besten Fall auch Freundschaften geschlossen.  Am Ende des Tages hat bereits der erste kreative Austausch begonnen und die Ideenschmiede scheint angeschmissen.

Und damit die drei Initiatorinnen das Ganze finanzieren können, haben sie ein Crowdfunding gestartet, über welches sie Material/Werkzeug/Aufwandsentschädigung für Kursleiter und Betreuer und zusätzliche Nähmaschinen finanzieren wollen. Denn es soll ja, wie gesagt, nicht bei „nur“ einem Kurs bleiben, sondern Vielen – unter anderem auch eine Profiklasse. Das Modelabel selbst, unter dessen Schirm die entstandenen Einzelstücke, sprich die Kuniri-Kollektion, dann auch veräußert werden soll, ist in der Entstehungsphase.

Durch diese Verkäufe eingenommenes Geld refinanzieren sich die Workshops und tragen sich in Zukunft selbst. Sobald das erreicht ist, werden sich die drei Initiatorinnen dann an die nächsten Projekte wagen. Und wer weiß, vielleicht gibt es dann schon bald auch eine Münchner Flüchtlingsband mit allen tonalen Facetten der Herkunftsländer!

Kuniri goes Berlin

Seit dem Jahr 2018 ist Kuniri nun auch in Berlin vertreten. Untergekommen  ist das Berliner Team unter der Leitung von Viola Zimmer und Saskia Theis in den Räumlichkeiten des Berliner Kultclubs Salon zur wilden Renate in Friedrichshain. Dort finden regelmäßige Kurse statt, bei denen Geflüchtete aus unterschiedlichen Ländern ihre Design- und Schneiderfertigkeiten auf „deutsche Standards“ bringen wollen und können. Die von der Handwerkskammer zertifizierten Schneiderkurse dauern zwischen drei und sechs Monaten bei ca. 10 Wochenstunden und richtet sich vor allem an schon berufserfahrene Schneider und Schneiderinnen für die diese Zertifizierung ein großer Schritt ins Berufsleben sein kann.

 

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Hier noch ein paar Impressionen:

MMA RADIO – MÜNCHEN ERLEUCHTET

Einmal im Monat sorgen ein gescheiterter Musiker und ein Dr. der Liebe unter einem bestimmten Motto für erhellende Momente rund um München. Es geht um essentielle Dinge, wie Lebensplanung, den Unstyle-Faktor, Alkoholkonsum, Heiterkeit, Wahnsinn und vieles mehr.

Allgemeine, nicht ganz ernst gemeinte Lebensweisheiten gibt es gratis dazu. Gesendet wird aus dem Studio, vor Ort an Special Locations mit und ohne Gäste aus Politik und Wirtschaft. Lasst euch überraschen!

 

Trailer

 

Damit ihr den Startschuss auf keinen Fall verpass, liked schon mal unsere Facebookseite -> München Erleuchtet

Unsere beiden Moderatoren:

Frank Schitz RadioFrank Schitzo ist unser schitzofranke Singersongerwriter, der u.a. mit dem Kunstprojekt Hartzbuben durch die Münchener Bars zieht. Er fotografiert, schreibt, spielt Gitarre, kurz ein Kunstwichser und ist bekennender Feind der Kapitalismus-Diktatur, obwohl er in dessen Propagandaministerium seine Brötchen verdient.

 

dr-love

Dr. Love, früher bekannt als „Disco Daniel“, ist ein liebenswert grantelnder Exil-Ösi mit Hang zum Schmäh. Er ist Dr. der Liebe und Professor der Zahlen oder umgekehrt.

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Hier wird München bald erleuchten!

München Erleuchtet is on Mixlr

 

Druck Mal Anders

Bei der Namensgebung stand das legendäre Atelier Silverfactory von Andy Warhol Pate. Nicht nur die Technik des Siebdrucks sondern auch die kollektive Arbeitsweise dieses lebendigen Ortes wird sich in der Münchner Silberfabrik zum Vorbild genommen. So bietet die Gründerin Sarah Braconnier (Kunstpädagogin und -historikerin), neben einem offenem Programm, in dem man spontan individuelle Produkte gestalten kann, auch intensive Siebdruckworkshops oder private Veranstaltungen an. Vom (Kinder-) Geburtstag bis zum Teamevent. Das Besondere am Siebdruck, so Sarah, ist das rasche Erfolgserlebnis und ein benutzbares und hochwertiges Endprodukt.

Sie selbst war im Studium einige Male enttäuscht, weil die Malerei oder Zeichnerei zwar viel Freude brachte, die Ergebnisse jedoch nicht zufriedenstellend waren. Diese Erfahrung erlebt sie beim Siebdrucken sehr selten. Durch die vielfältige Schablonenherstellung sei es diverse Grafiken, gefundene Illustrationen oder einer tollen Typo, und der vielfältigen Druckträger entstehen immer spitzen Sachen. Die selbst gestalteten T- Shirts, Kissenbezüge, Geschirrtücher Stoffservietten, Einladungen, Poster oder Jutebeutel, nimmt man dann sehr gerne in Gebrauch oder verschenkt sie.

So ist Silberfabrik auch der perfekte Ort um langweilig gewordene Klamotten oder fade Stoffe zu pimpen und zu individualisieren.

Neben der Werkstattvermietung für professionelle Drucker, werden unterschiedliche Kurse und Workshops für alle, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen wollen, angeboten. Neben den „Afterwork Prints“ am Donnerstag bis 22 Uhr, gibt es noch eine Vielzahl unterschiedlicher Einführungskurse und Workshops mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten, wie z.B.:

*** SCHNUPPERKURS SIEBDRUCK ***

In dem ca. 2,5 h Kurs erlernt ihr die Basics zum Siebdruckverfahren und habt die Möglichkeit euer eigenes Motiv zu gestalten, zu belichten und zu drucken.  Am Ende könnt ihr 4 Drucke anfertigen und so euren ganz individuellen Style mit einem der schönsten Druckverfahren mit nach Hause nehmen – Das kann euch keiner nachmachen! Der Kurs kostet 49 € und findet an bestimmten Terminen statt.

Kosten: 49€
Dauer: 2,5 Stunden
Druckträger: bringst du selbst mit oder kannst du in der Silberfabrik kaufen.
MMA-Weihnachtsspecial: Die ersten fünf Buchungen bekommen 10 % Rabatt auf diesen Kurs, wenn sie beim Buchen „MMA-Weihnachstgaudi“ dazusagen.

Genaue Infos und Termine findet ihr hier: Silberfabrik Haidhausen

Was für schöne Sachen dabei rauskommen könnt ihr auch hier sehen: Bilder von Druckerzeugnissen

Oder schaut einfach vorbei und Do it Yourself!

Silberfabrik- die offene Siebdruckwerkstatt
Elsässer Straße 19
81667 München
kontakt@silberfabrik.com
www.silberfabrik.com

Das MMA Mischpult – von Sonnentanz bis Regenstunden

Was gäbe man jetzt für die richtige Musik auf den Ohren. Die eine Playlist, perfekt abgeschmeckt auf diese unendlich smoothe Situation…Oder die WG Party – alle wollen ordentlich auf Elektro abhotten, 28 verschiedene iPods werden angestöpselt, aber statt geschmeidigen Elektrobeats schallt plötzlich David Guetta oder Helene Fischer aus den Boxen, und vom Tanzteppich trottet wieder jeder in die Küche. Schade auch.

Euch soll geholfen sein!

Das MMA Mischpult wird Euch für jeden Moment, den das Leben so bietet, die passende Playlist servieren. Sei es die Elektropeitsche, die Euch die Beats nur so um den Allerwertesten wummert, die Tunes zum Runterkommen für die Stunden danach oder einfach nur eine feines Ensemble an erlesenstem Swing. All das und viel mehr wird es geben. Zudem findet ihr auf der MMA-Startseite, den integrierten Soundcloud-Channel (im unteren Bereich). Mit Musik macht die Seite noch mehr Spaß!

Die unterschiedlichen Mixes werden vom ganzen MMA-Team zusammengestellt. So wird es ab und an, abseits der „Sounds for every situation“– Reihe auch Oskars-, Isys-, Vy Vys, Palermis, Cromis- …. Playlist auf die Ohren geben. Unsere „Künstler der Woche“ aus den MMA-Stadtprofilen könnt ihr im Soundcloudchannel natürlich auch genießen.

Desweiteren sind Projekte mit Musikern aus unterschiedlichen Bereichen in Planung! Ihr dürft Gespannt sein! Also sperrt die Lauscher auf and stay tuned!

Hier unsere Empfehlung für den Swinging Wednesday und den Rest der Woche:

 

 Songs for every situation: Schwing zum Beat

Songs for every situation: Wir brauchen BASS

Kino Mal Anders!

Das soll sich jetzt ändern! Andere Kulturen lassen sich am besten vor Ort erforschen. Aber es geht auch einfacher. Runter von der Couch, rein in den Kinosessel und den Horizont erweitern. Denn ab 29.05. startet das erste iranische Filmfestival in München – das CINEMA IRAN. Veranstaltet wird das Ganze von Kulturwissenschafterlin Silvia Bauer mit Unterstützung vom Kulturreferat München und der Petra Kelly Stiftung. Wie sieht es eigentlich aus im Iran? Wie bringt ein iranischer Regisseur seine Geschichte auf die Leinwand? Welche Sitten gibt es dort und wie klingt persisch eigentlich? Alle Antworten findet Ihr vom 29.05. bis 01.06. im Monopol Kino.

Schlüpft in das Leben eines einsamen Schriftstellers in „Closed Curtain“ oder lasst Euch visuell beeindrucken vom bereits ausgezeichneten Vater-Sohn-Drama „The Desert Fish“ und löchert den anwesenden Regisseur Mohammad Ghorbankarimi im Anschluss mit Fragen.

Gezeigt werden die Filme im persischen Original mit englischen Untertiteln und begleitet von einer Ausstellung mit Videokunst, Fotografien und Zeichnungen. Also gehet hin und tauchet ein in eine andere Welt!

Mehr Infos unter www.cinema-iran.de oder auf Facebook 

Monopol Kino

Die schönsten Freibäder in München

Welche Freibäder unserer Meinung zu den besten der Stadt gehören, haben wir hier in der Folge aufgelistet. Natürlich ist die Liste unvollständig und dient als bloße Anregung. Wenn wir irgendwelche tollen Bäder vergessen haben, freuen wir uns natürlich über euren Input. Mit am schönsten ist außerdem das Badeerlebnis in der „wildenIsar“  süd- und nördlich des Stadtkerns und natürlich der Badespaß außerhalb der Stadt in einem der herrlichen Seen, die München umgeben. Besonders empfehlenswert ist dies,wenn die Stadtbäder und die Isar an einem heißen Augustwochenende völlig überfüllt sind. Unsere Lieblingsseen sind der Wörthsee, der Ammersee, Waldschoiger See, der Steinsee und die Osterseen. Nun aber zurück zu den besten Stadtbädern.

1. Freibad West:

Das Freibad West bietet Besuchern drei Schwimmbecken mit Strömungskanal, Wasserpilz und Wasserrutschen, und ein großes Babyplanschbecken, womit sich für jeden Geschmack das Passende findet. Auch die Liegewiesen sind im Freibad West wohl so weitflächig wie nirgends sonst. Sonnige Flecken sind hier ebenso zu finden wie schattenspendende Bäume. Daneben finden sich neben Beachvolleyball-Anlage und Fußballwiese auch diverse Tischtennisplatten. Der Kiosk lädt zu einem entspannten Bierchen ein, wobei hier auch diverse andere Speisen und Getränke erhältlich sind.
Das Freibad West bietet als eine Menge Spaß und Entspannung und auch der Eintritt ist mit 3,80 Euro angemessen.

2. Ungererbad:

Das Ungererbad genießt eine lange Tradition und dementsprechend ist das Freibad im Herzen von Schwabing ein Treffpunkt für jung und alt. Verschiedene Schwimmbecken, eine Trampolinanlage und ein Fußballfeld machen nicht nur Sportbegeisterten Spaß. Auch im Ungererbad findet sich ein FKK-Bereich.

3. Das Dantebad:

Das Dantebad zählt ebenfalls zu den beliebtesten Schwimmbädern in München. Gerade die jüngeren Gäste sind begeistert von den verschiedenen Becken des „Dante“. Neben Stadionbecken und Erlebnisbecken steht auch ein Nichtschwimmerbecken mit angrenzendem Spielplatz zur Verfügung. Viel Platz also zum Toben und Plantschen. Dank der Tribüne, welche mit rund 1000 Plätzen aufwartet, kommen auch Sonnenanbeter im Dantebad voll auf ihre Kosten. Für Entspannung sorgt auch die weitläufige Saunalandschaft mit finnischer Sauna, Sanarium, Dampfbad, Kneippbereich und mehr.
Die Tageskarte für das Dantebad kostet 3,80.

4. Prinzregentenbad:

Mitten im Herzen Münchens gelegen, bietet das Prinzregentenbad weit mehr als nur Badespaß. Neben Erlebnisbecken mit Massagedüsen und Nackenduschen stehen Beachvolleyball-Felder und Prinzestrand mit dazugehöriger Strandbar zur Verfügung. Auch ein Biergarten lädt zum Entspannen ein und macht den Tag im Prinzregentenbad zu einem ganz besonderen Erlebnis.
Der Preis für eine Einzelkarte beträgt hier ebenfalls 3,80 Euro.

5. Naturbad Maria Einsiedel:

Auch für Naturfreunde finden sich in München mehrere Freibäder. So etwa das Naturbad Maria Einsiedel, welches direkt an der Isar gelegen ist und somit Natur pur bietet. Zwar verfügt das Naturbad weder über Rutschen noch über Sprungtürme, doch ein Tauchgang im naturbelassenen Schwimmbecken ist ein Erlebnis, das man nicht missen sollte. Daneben steht auch ein FKK-Bereich sowie eine Fußballwiese zur Verfügung. Auch ein Besuch des idyllisch gelegenen Biergartens ist eine Empfehlung wert.

Hassobjekt der Woche: Das Wiesn-Plakat 2012

Was zum Henker?! Ist das … das kann doch nicht…bitte?!?! Nein, ich werde fassungslos stehen gelassen mit der Gewissheit, dass die sogenannte „Fachjury“ sich einstimmig für den Entwurf von Björn Maier entschieden hat. Das dümmlich kindlich grinsende Münchner Kindl jongliert mit kulinarischen Symbolen, die da für das Oktoberfest stehen. Und so wird es, abgesehen von Plakaten und Broschüren, weltweit von tausenden Maßkrügen und Stamperln grinsen. Da frage ich mich ernsthaft, woraus diese Fachjury denn besteht? Aus Kindergärtnerinnen und Kaninchenzüchtern? Hierzu finde ich ein Interview mit dem Juryvorsitzenden, dem Stadtrat Mario Schmidbauer (Foto). Das Motiv müsse „natürlich gut ankommen und auch gut vermarktbar sein“, sagt der Mario. „Und mit dem Münchner Kindl,…,hat eben alles gepasst“
Ähm, aha. Von den jährlich ca. 1,1 Mio Besuchern aus dem Ausland weiß wahrscheinlich nicht Einer, wer oder was das Münchner Kindl überhaupt ist. Genausowenig wie die restlichen ca. 39% die nicht aus München kommen. Ja ich wage sogar zu behaupten, dass es einige Münchner gibt, die nicht wissen, dass es existiert. Es wird ihnen regelrecht am Arsch vorbeigehen. Eher werden sie sich fragen, was der bekiffte Sensenmann auf der Wiesn zu suchen hat.
Gut, wenn ich mir den Stadtrat Schmidbauer so ansehe wundert mich die Entscheidung nicht mehr so sehr. In seiner Welt (und diese steht vermutlich für die ganze Jury) ist die Wiesn ein fröhliches Zusammentreffen von Familien aus aller Welt, die Karussell fahren und dazu Hendl und gebrannte Mandeln schnabbulieren.
Lieber Stadtrat, ich zerschmettere Ihre Welt nur ungern mit dem Dampfhammer der Realität aber die Wiesn sieht eher so aus: München kotzt.
Alljährlich robben volltrunkene Dirndl und Lederhosn aus aller Welt dem Koma nahe den Hügel zur Bavaria rauf und runter, stinken nach Schweiß, Bier und Erbrochenem und tun dies auch überall, wenn es sie überkommt. Alljährlich torkeln 1000ende Italiener, Holländer und Amerikaner im Bierilium über die Theresienwiese und dies (zum Glück) ohne ihre Kinder. Generell würde ich meine Kinder nie in diese Vorhölle schleifen, denn sie werden entweder zertreten oder vollgekotzt.
Wenn Sie, lieber Mario Schmidbauer , das nicht wahrhaben wollen, sehen sie selbst: München kotzt

Dieses Plakat macht als Werbemaßnahme für das Oktoberfest ebenso viel Sinn wie für den Ballermann.
Hingehen werde ich trotzdem. Trinke aber vorher sicherheitshalber ein bis acht Schnaps!

Sexomania – Von der neuen Offenheit der Sexualität

Vor noch 10 Jahren hätten wir uns vermutlich über das letzte Konzert von XY unterhalten, den nächsten Urlaub und was am Wochenende so ansteht.

Worüber wir uns neulich unterhalten haben?

Analverkehr.

Wer’s schon gemacht hat, wer noch nicht, was daran toll ist, was Frau wohl davon hat. Das die verrückte Bekannte und gelegentliche Bettgespielin meines Gegenübers total drauf steht und es kommt die sagenumwobene Geschichte auf, als ein Kumpel von uns auf dem stillen Örtchen eines ebenso sagenumwobenen Clubs unserer Hauptstadt eine nahezu Fremde gefistet haben soll. Mal ganz abgesehen von dem Dreier mit der 48-jährigen.

Ab und zu ein Blick über die Schulter um zu checken, ob die Nachbartische einen hören. Aber eigentlich ist es uns mehr als egal. Und als das Pärchen vom Nachbartisch zum Gehen aufsteht und die fremde Frau uns grinsend mit einem „Ciao“ verabschiedet ist auch klar, das wir nicht zu überhören waren. Scham? Bullshit!
Woher kommt’s?

Und das geht nicht nur mir und meinen Freunden so. Egal mit wem man sich trifft, wo man hinhört oder welche Statusnachrichten oder „SMS von gestern Nacht“ man liest – sex is in the air. Und zwar mit dem Telegraphenmast in your face!

Woher kommt’s? Vielleicht liegt’s an der aktuellen Entwicklung zur Partygesellschaft?
Auf geht’s ab geht’s…

In den Großstädten gibt es heutzutage immer was zu Feiern. Und das nicht mehr nur Freitag und/oder Samstag. Inzwischen auch gerne Sonntags. Tanzen statt Tatort! Wo war ich eigentlich in der Nacht von Freitag auf Montag?? Die After Work Parties unter der Woche nicht zu vergessen und irgendein Club hat eh jede Nacht bis 6h morgens auf. Wo hemmungslos in sich hinein geschüttet wird fallen auch eben diese. Und zackarsch wacht man neben jemand Fremden auf. Dank moderner Technik wird dies auch umgehend inkl. aller Details an den halben Freundeskreis kommuniziert. Der eine rühmt seine Heldentaten, der andere kommentiert Geschehens nur mit „oh fuck“. Aber kommuniziert wird beiderlei, ohne jedwede Hemmung.
„Männer sind…und Frauen auch…!“

Oder  liegts an der Aufklärung unserer Generation? Das Sex kein Tabuthema mehr ist begann spätestens in den 68ern. Aber obwohl z.B. meine Eltern in dieser Zeit aufgewachsen sind, war diese Offenheit noch Lichtjahre entfernt davon, wie unsere Großeltern aufgewachsen sind. Dementsprechend war der Heranwachsende, der nicht gerade halbnackt mit Joint auf der Lippe für den Frieden gesungen hat, entsprechend eingeschüchtert von dem was da geschieht und zu Hause wurde aber sowas von absolut nicht darüber gesprochen.

Ganz anders meine Erziehung. Spätestens Ende der 80iger erfreute sich die Bravo breiter Popularität und Akzeptanz. Wie gerne erinnere ich mich da an so manchen Sonntagmorgen, an dem ich mit Muttern im Bett entsprechendes Blatt durchstöbere und gluckend lese „Lieber Dr. Sommer, mein Sperma ist dickflüssig und gelb. Was stimmt da nicht?“ True story.

Das Muttern im Zuge dieser Offenheit später dann gerne mal Sätze anfängt wie: „Also das Körperliche ist ja sowas von wichtig in einer Beziehung. Dein Vater und ich zum Beispiel…“ AAAAAAAAHHHHHHHH! Mexikoooooo!

Da siehts plötzlich zappenduster aus mit der Offenheit. Aber das ist ein ganz anderes Thema.
Von Sex in der Stadt und anderen feuchten Gebieten

Zu guter Letzt die immer gern verurteilten Medien als mögliche Ursache.

Angefangen bei angedeuteter Serie, die der Frau von heute zu solch sexueller Offenheit verholfen hat das es nur so kracht, über „Wa(h)re Liebe“ und Fokus TV zum Thema „Neulich im Swingerclub“, bishin zu Roche’s „Feuchtgebieten“, dank welcher mir beim Avocado entkernen neuerdings der Appetit vergeht.

Man wird überschüttet mit Brüsten und Penissen, Sextoys und Stellungen, und das auf allen Kanälen. Vom Internet will ich gar nicht erst anfangen. Da ist schon lange Polen offen. Jeder meint, er muss seinen Senf dazugeben und aus dem Nichts betitelte „Sexperten“ übertrumpfen sich gegenseitig mit Tips zur absoluten oralen, vaginalen, analen und wo man nicht sonst noch überall was reinstecken kann – Befriedigung.

Wenn man nicht zu Selektieren weiß, kann die Wirkung schnell überfordern und abturnen. Mit dem richtigen Blickwinkel kann man aber auch recht nützliche Informationen gewinnen.
Sex and the future

Am Ende bleibt es wie immer jedem selbst überlassen wie freizügig man ist und wieviel man hören und mitteilen will.

Ich denke aber, dass das Thema „Sexuelle Frustration“ in Zukunft endlich ad acta gelegt werden kann wenn man u.a. Beziehungen betrachtet. Da werden gemeinsam Artikel gelesen und Links verschickt um dem gemeinsamen Akt zu mehr Befriedigung zu verhelfen. Man spricht offen über alles und die bisher geheimen dreckigen Phantasien müssen nicht länger geheim bleiben. Das hat durchaus sein Gutes.

In diesem Sinne, und um den einzig sinnvollen Satz der Bibel zu verwenden,
Gehet hin und mehret Euch!