Beschreibung
DIE GESPENSTERSONATE von August Strindberg
Vorstellungen: 06. / 07. / 08. Mai 2015
(Premiere: 14. April)
Einlass: 19:00 Uhr, Beginn: 20:00 Uhr
Eintrittspreis: 15 Euro / erm. 8 Euro
Reservierung: gespenstersonate@rationaltheater.de
Mit: Stephan Neuner, Aurelia Schuster, Lev Semenov, Danijel Szeredy, Katharina Wilczek, Andreas Wilke, Daria Zecha
Regie & Dramaturgie: Alisha Frei | Marie Pooth
Co-Regie: Katrin Gombel
Regieassistent: Max Fritz
Technik: Benedikt Mahler
Maske: Lilli Tautorus
Musik: Milos Ilic
Produktionsleitung: Dietmar Höss
Schweden, Anfang des 20. Jahrhunderts: Der junge Student Arkenholz träumt von der Erfüllung eines bürgerlichen Lebens. Das Schicksal scheint ihm gewogen, als er nicht nur über Nacht unversehens zum Helden, sondern ihm auch noch die Gunst des wohlhabenden Direktor Hummel zuteil wird. Was er allerdings nicht ahnt: Er wird zur Figur eines seit Generationen ausgetragenen Spiels um Macht, Identität und Reichtum. Die Welt, wie Arkenholz sie kennt, beginnt langsam zu bröckeln, als er erkennen muss, dass niemand der ist, der er zu sein scheint, und er in einen Strudel aus Lügen und Täuschung gerissen wird. Die Einladung zu einem Gespenstersouper im herrschaftlichen Hause des Oberst, die zunächst wie der Schlüssel zur Erfüllung seiner Träume wirkt, entpuppt sich als Falle und die Gesellschaft als Gefängnis, aus dem niemand wieder unbeschadet hinaus gelangt. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, zwischen Leben und Tod, verschwimmen zusehends. Ist Arkenholz‘ unerschütterlicher Glaube an einen übergeordneten Sinn und echte Menschlichkeit letztlich ein Ausweg oder nur eine weitere Illusion?
Strindberg reformierte das klassische schwedische Drama und bereitete so den Weg für die moderne Dramatik des 20. Jahrhunderts. Seine dramatischen Werke lassen sich grob in eine naturalistische und eine expressionistische Phase – in welche auch die Gespenstersonate fällt – einteilen. Letztere hebt sich durch den düster-depressiven Ton und die Befassung des Autors mit den okkulten und mystischen Tendenzen des Lebens von seinem früheren (naturalistischen) Schaffen ab.
Diese Auseinandersetzung schlägt sich bei Strindberg vornehmlich inhaltlich nieder, wird in der Inszenierung jedoch um eine ästhetische Komponente erweitert und auch auf die Form angewendet. In der Tradition expressionistischer Filme entsteht ein furioses Wechselspiel zwischen Licht und Schatten, klaren Formen und unscharfen Grenzen. In dieser düsteren, bizarren Atmosphäre begibt sich das exzentrische Personal der Gespenstersonate auf die Suche nach einer Wahrheit, die sich hinter den Masken verbirgt.
Rationaltheater
Hesseloherstr. 18
80802 München
(Nähe Münchner Freiheit, U3/6)
Eine Produktion des Rationaltheaters München e.V. mit der Studiobühne der Theaterwissenschaft – LMU München