Alle Beiträge von Viola

Viola

Über Viola

Viola aka Vyvy ist unsere zuckersüsse, am Sendlinger Tor aufgewachsene, Expertin für alle kulturellen und künstlerischen Belange. Als Ethnologin und Mitarbeiterin einer Kunstgalerie hat sie den entsprechenden Weitblick und ein besonderes Gespür für Kultur im feuilletonistischen wie auch interkulturellen Sinne.

Theater im Club: Der Imperativ des Feierns. Ein Techno Hörspiel

Bei ‚Der Imperativ des Feierns‘ setzen sich ‚what you see is what you get‘ thematisch mit dem Club selbst auseinander. Der Club ist für sie ein Symbol für Exzess, Ausschweifung und Genuss – und dem gehen sie auf den Grund. Jeder Besucher erhält einen individuellen Audioguide und wird auf eine Entdeckungstour durch den Club geschickt: Bar, DJ-Pult, Tanzfläche, Backstageraum – an allen diesen Orten kann man über das Gehörte in Situationen eintauchen, welche die Frage umkreisen: Was treibt die Leute in Clubs und Diskotheken? Wofür lohnt es sich eigentlich zu leben? Ganz nebenbei bekommt man spannende Infos zum Cluballtag mit: zum Beispiel wenn der Plattenspieler – der legendäre 1210er von Technics – zu einem spricht und davon berichtet, was er in den letzten Jahrzehnten so durchgemacht hat.

Was als eine Art Museumstour durch den Club beginnt, wird aber immer mehr zur Erfahrung, die jeder einzelne Besucher selbst machen kann – wenn er möchte: zum Beispiel im niegelnagelneuen K-Hole-Simulator, den sich das Kollektiv eigentlich unbedingt patentieren lassen sollte! Das Projekt lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken: Es ist irgendwas zwischen Theater und Hörspiel, zwischen Kinderspielplatz, Rauminstallation und inszeniertem Clubabend. Die Musik zum Projekt stammt von Bostro Pesopeo (Permanent Vacation! / München): Er gestaltet technoide Soundlandschaften, die den Audioguide zum Hör-Trip machen. Wer sich darauf einlässt, hat garantiert einen einzigartigen Abend!

Karten für das Projekt gibt es nur im Vorverkauf – jeder Besucher erhält dann eine persönliche Einlasszeit zwischen 18:30 und 21 Uhr.

// Premiere: Di., 22. November 2016
// weitere Vorstellungen: 23., 29. und 30. November 2016
// Rote Sonne, Maximiliansplatz 5, München
// Karten: 15 € (10 € erm.) zzgl. VVK-Gebühr / Karten nur im VVK!

Weitere Termine hier -> Termine Imperativ des Feierns

Das Projekt wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert.

Weitere Infos: www.whatyousee.eu
Karten: www.whatyousee.eu

Weitere spannende Projekte von ‚what you see is what you get‘ findet ihr hier:

Der Flüchtlings-Reporter von München

Arman steht an der deutsch-österreichsichen Grenze, vor dem Flüchtlingscamp Salzburg-Freilassing. Doch er ist nicht als Asylsuchender hier, er hat den positiven Asylbescheid bereits in der Tasche und heute ein Mikrofon in der Hand. Der 25 jährige ist einer von 4 Flüchtlingsreportern, die für das Filmprojekt refugee.tv Reportagen machen. Arman hat in seiner Heimat Afghanistan BWL studiert und arbeitete für eine NGO, als er von den Extremisten der Taliban mit dem Umbringen bedroht wurde. Vor drei Jahren flüchtete er über das Mittelmeer nach Europa und bekam in Deutschland Asyl. In München arbeitet er als Übersetzer und jetzt auch als Reporter für refugee.tv.

Verwunderung in den Gesichtern von Flüchtlingen und Helfern, im Refugee-Camp an der deutsch-österreichischen Grenze. Arman spricht mit den Flüchtlingen arabisch und englisch  und mit den Helfern deutsch. Hier führt Einer die Interviews, der selbst als Flüchtling gekommen ist und jetzt die Initiative ergreift. Selbstbewußt leistet Arman seinen Beitrag zur europäischen Flüchtlingsdebatte und zur deutschen Medienlandschaft. Seine Botschaft ist klar: Mit refugee.tv wollen wir die Menschen näher zueinander bringen. Wir wollen die Gerüchte und Ängste zerstreuen, die es rund um die so genannte Flüchtlinskrise gibt!“

Unterstützung erfährt Arman und seine drei refugee.tv-KollegInnen von einem deutsch österreichischen Filmteam. Chefkameramann von refugee.tv  ist der 38 jährige Daniel Samer, der auch in München lebt und arbeitet. Er war es auch, der Arman mit dem Initiator von refugee.tv, dem österreichischen Filmemacher David Groß, zusammengebracht hat. Das Team von refugee.tv steht für interkulturelles Teamwork, man wolle mit Filmen Brücken zwischen den Kulturen bauen, so steht es auf der Webseite des Filmprojektes, auf der es auch alle bisherigen Reportagen zu sehen gibt. Zusätzlich gibt es auf refugee.tv auch Hintegrundinformationen zu den Reportern nachzulesen und vor allem auch den Link zur Crowdfunding-Kampagne.

Denn um die ambitionierte Filmarbeit fortsetzen zu können, benötigt das Team refugee.tv finanzielle Unterstützung. Auch Verstärkung für das Team, vor und hinter der Kamera, wird gesucht. Alle Infos auf: www.refugee.tv

 

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Teufelstanz in der Innenstadt

© Sophie Graber

bald ist es wieder soweit! Am 10.12. sind die düsteren Gesalten wieder unterwegs. Mehr dazu hier -> Krampuslauf 2018

Treffpunkt um viertel vor drei am Spielzeugmuseum. Schon beim vorlaufen knisterte die Stimmung, überall aufgeregte (Kinder-) Gesichter und gruselige Vorfreude. Schnell noch einen Glühwein zur Stärkung und dann einen Platz in der ersten Reihe sichern – wir wollten ja ein paar gute Photos vorweisen können. Für unseren Erlebnisbericht.

Um Punkt drei hatten wir uns positioniert und warteten gespannt auf die ersten Kuhglocken in der Ferne. Aber: Nichts! Die Spannung wurde immer greifbarer und nicht nur die Kinder immer nervöser. Bis um halb vier wurden wir auf die Folter gespannt, bis eine kleine Gruppe Polizisten Platz schuf für die Goasslschnalzer. Die machten dann mächtig Krach – so als Vorhut.

Dann endlich kamen sie. Erst ein Nikolaus, gefolgt von seinen grausigen Krampen, die dem Brauch gemäss, die unartigen Kinder einsacken. Und wir alle haben uns gegruselt. Ausserdem wurden wir in der ersten Reihe nicht nur einmal von den Ruten der Krampen erwischt. Die blauen Flecke machen sich heute noch bemerkbar.

Ein Krampus topt im scheußlich-schön-Aussehen den Nächsten und die Zuschauer werden mit den Ruten getriezt, Photos werden gemacht und Alles in Allem wird sehr viel gelacht. Ein großer Spass, das Ganze! Gottseidank war es noch nicht dunkel, denn dann wären die Fratzen mit Sicherheit noch einen Tacken beängstigender und die Kinder ein bisschen stiller.

Groß werden in der Stadt – eine kleine Nähkästchen-Tour

Viola:

Aufgewachsen bin ich inmitten des Trubels dieser, meiner Stadt. Die ersten Jahre meines Münchner Lebens verbrachte ich in der Hohenzollernstrasse, um dann direkt ans Sendlinger Tor zu ziehen, wo ich den Großteil meiner Kindheit und Jugend ein städtisches Leben lebte.

Schon mit drei Jahren habe ich an einem heißen Sommertag meine kleine Welt auf eigene Faust erkundet. Eigentlich sollte ich einen Mittagschlaf machen, aber Lust hatte ich viel mehr auf ein Eis. Und ich wusste wo unsere Stammeisdiele „Venezia“ auf der Leopoldstrasse war. Und da ich meine Mutter, die selbst eine Siesta einlegte, nicht wecken wollte, habe ich kurzerhand eine Strebe meines Kinderbettes abmontiert und bin mit verkehrt herum angezogenen Gummistiefeln und Goofyanzug losmarschiert. Eine Stadt kann manchmal ziemlich anonym sein und so wurde ich auf  meiner Mission auch nicht aufgehalten. Und so kam ich ungehindert an mein Ziel – Eis bestellt, mission accomplished. Da man sich aber im Mikrokosmos der Stadtviertel dann doch auch kennt, wussten die Eisdielenbesitzer wer ich war, nur meine Adresse hatten sie nicht. Also wurde die Polizei gerufen, ein Polizist nahm mich mit auf die Wache und versuchte erfolglos meinen Namen herauszufinden. Mit dem wollte ich nicht reden, also schwieg ich eisen. Da seine Schicht endete und sich ein kleines Mädchen auf der Polizeiwache schrecklich langweilt, nahm er mich kurzerhand mit nach Solln zu seiner Familie.

Inzwischen war auch meine Mutter aufgewacht und hatte entdeckt, dass ich nicht mehr da war. Völlig aufgelöst erreichte sie wenig später das „Venezia“ und konnte von den Besitzern beruhigt werden. Mütterliche Intention, nehme ich mal an. Warum sonst war ihr erster Gedanke, als sie mein Bettchen leer vorfand, „Venezia!“. Doch ich war ja inzwischen in Solln. Also, meine Mutter in die Polizeiwache und kurz darauf ab nach Solln. Dort fand sie mich dann glücklich spielend im Sandkasten der Polizistenfamilie. Ab diesem Tag wurde es für mich unmöglich meine Bettstreben abzumontieren.

Am Sendlinger Tor angekommen erwachte dann unser Geschäftssinn. Vielleicht spielte hier die Nähe zur Fußgängerzone eine Rolle. So war eine unserer Haupteinnahmequellen die Kastanien vor Bodos Café. Die sammelten wir auf, polierten sie und verkauften sie an die Cafégäste für nur 10 Pfennig! Das ging allerdings nur im Herbst und so erweiterten wir unser Repertoire um eine weitere Quelle: Regelmäßige Flohmärkte. Da wir sie im Innenhof veranstalteten kamen leider nur unsere Eltern und ein paar Nachbarn vorbei, die uns ein oder zwei ausrangierte Spielzeuge abkauften. Und obwohl das nicht viel war, empfanden wir es immer wieder als Erfolg. Der Zusammenhang zwischen Hinterhof und wenig Kunden wurde uns erst sehr viel später bewusst.

Wenn Ihr Lust habt uns Eure eigene Version vom Aufwachsen in der Stadt zu schildern freuen wir uns über Anekdötchen und Geschichten von Euch! Einfach schicken an: mail@muenchnr.de

Art for Peace – Pendry’s Tauben

Von 20:00 – 23:30 Uhr ist sie jetzt noch bis mindestens Pfingstmontag in voller Schönheit (Licht & Sound) zu bewundern. Und da die Nachfrage nicht abzureißen scheint, wird vielleicht sogar noch verlängert.

Besonders wichtig ist dem Künstler der Art for Peace Gedanke hinter der Installation. So wird er mit seinem Team vor Ort sein, und man kann – gegen einen kleinen Unkostenbeitrag von 5 Euro – seine eigene Taube falten oder ein kleines Päckchen mit Taubenpapier und Anleitung mit nach Hause nehmen. Die hausgemachte Taube kann dann zur Brieftaube werden und an das Team geschickt werden.

Die so gesammelten Tauben werden gemeinsam einen einzigartigen Schwarm geben und in unterschiedlichen Städten, wie Köln, Wien oder Rom aufgehängt. So wandert die „Münchner Installation“, Zugvögeln gleich,  in die Welt. Das Besondere wird sein, dass die Installation an Orten landet, die man sonst nicht häufig besucht. In Flüchtlingslagern oder Asylantenheimen sollen mit den betroffenen Bewohnern weiße Tauben gefaltet werden, die wiederum Teil des Schwarms werden.

Mit jeder neuen Taube und einem ständig wachsenden Schwarm soll ein Zeichen gesetzt werden, fernab von Politik oder religiöser Dogmatik. Ein Zeichen für Frieden und Freiheit eines jeden Menschen, ein Menschenrecht, dass allzuhäufig mit Füßen getreten wird….

Hier ein kleiner Vorgeschmack:

 

FILMTRIP #003 geht in die dritte Runde!

Als „partizipatorisches Kino ohne Grenzen“ beschreiben es seine Macher Benjamin Mathias, Patrick Steves und Karolin Hingerle. Und grenzüberschreitend ist das Format tatsächlich: Film und Veranstaltungsort sind vorab geheim, Zuschauer werden zu Schauspielern, Off-Locations zur Theaterkulisse … Wer einen FILMTRIP bucht, bekommt ein Abenteuer. Kein Wunder also, dass die Eventreihe jetzt schon Kultcharakter besitzt und in der Münchner Kulturszene als der neue „hot shit“ gehandelt wird.
Nach dem Horrorklassiker „Das Schweigen der Lämmer“, das in düsteren Münchner Kellergewölben inszeniert wurde und dem Kultstreifen „Westworld“, der die Teilnehmer in eine kuriose Westernwelt versetzt hat, führt die Reise diesmal in die Zukunft.

Ob wir hier Sternenkrieger, monströse Aliens oder blechummantelte Droiden sein werden, wird hier nicht verraten… Tickets unter: www.filmtrip.org oder

Filmtrip #003 Facebook: Filmtrip

FILMTRIP #003
Wann: 31.5. / 2.6. / 3.6. / 7.6. / 8.6. / 9.6. / 10.6./ 11.6. / 14.6. / 15.6. / 16.6. / 17.6.
Von 20:00 Uhr bis 23:30 Uhr (inklusive Filmvorführung im Anschluss)
Wo: geheimer Ort in München

Mehr zum Projekt Filmtrip auch hier: Filmtrip in München

Hier könnt ihr den letzten Trip anschauen:

Feuerspringer, tanzende Hexen und gestohlene Maibäume

© Foto by: Awaya Legends
Schauen wir uns das schöne Bayernland mal genau an. Denn hier ist diese Nacht der Nächte als Freinacht und für viel Schabernack bekannt. Als Freinacht wurde die Nacht auf einen Feiertag benannt, und es galt als unschicklich, an dem jeweils folgenden Feiertag bewegliches Inventar rumstehen zu haben. Die Dorfjugend fühlte sich meist verantwortlich und räumte des nächtens gerne auf. Dabei wurden allerlei offene Gartentore versteckt oder aber auch herumstehende Heuwagen zerlegt, die anschließend meist auf dem Scheunendach wieder zusammengebaut wurden. Heute sieht man auch immer wieder mit Toilettenpapieren umwickelte oder mit Rasierschaum besprühte Autos. Letztere werden gerne als Maischerze betitelt.

Maibaum-Stehlen ist ein essentieller Bestandteil der Mainacht in Bayern. Woher der Brauch des Maibaum-Aufstellens rührt, ist unter den hiesigen Volkskundlern schwer umstritten und lässt sich kaum nachweisen. Es fallen Begriffe, wie heidnische Fruchtbarkeitssymbole, von Germanen gepflegte Baumriten zur Ehre der Waldgottheiten, Marienbaum, Kirchweihbaum oder eben Ortsmaibaum als Symbol des lokalen Selbstbewusstseins.

Wie dem auch sei, der Maibaum begründet eine Tradition, die darin mündet, diesen aufzustellen und ein Volksfest drumherum zu begehen (vielleicht sind auch die ansässigen Brauereien nicht ganz unschuldig am Erhalt des Brauches). Schon einige Tage vor dem Aufstellen des geschälten und geschmückten Baumes, wird dieser gefällt. Nun verhält es sich so, dass gerade in der Nacht zum ersten Mai der Baum bewacht werden muss. Denn er kann und wird sonst von den Burschen des Nachbardorfes gestohlen. Die Bewacher müssen also höllisch aufpassen, dass sie nicht abgelenkt werden und immer in der Nähe des Maibaumes bleiben. Ist der diebische Gegner erfolgreich, wird der Maibaum erstmal zum Schandbaum. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, den Baum in Naturalien (meinst Getränke und Essen) einzulösen und noch vor dem Aufstellen wieder nach Hause zu bringen. Werden sich die Gegner jedoch nicht einig, bleibt der Baum im Dorf der Maibaumdiebe und wird parallel zum eigenen als Schandbaum für die Bestohlenen und als zusätzlicher Segen für das Dorf der Sieger aufgestellt.

Aber nicht nur die Maibaumdiebe gehen in dieser Nacht um, sondern auch die Hexen treiben an den sogenannten neun Walpurgisnächten vor dem ersten Mai ihr Unwesen. Gerne werden dann in den Dörfern zur Abwehr angeblicher Hexenumtriebe die kirchlichen Glocken geläutet. Besonders an erhöhten Orten, wie dem bekannten Blocksberg oder auch Brocken genannt, feiern die Hexen vom 30. April auf den 01.Mai große Feste. Belegt wurde dieser Aberglaube nicht nur in Goethes Faust, sondern auch bei Johannes Praetorium im 17. Jhd , der schrieb:

„Ausführlicher Geographischer Bericht / von den hohen trefflich alt- und berühmten Blockes-Berge: ingleichen von der Hexenfahrt / und Zauber-Sabbathe / so auff solchen Berge die Unholden aus gantz Teutschland / Jährlich den 1. Maij in Sanct-Walpurgis Nachte anstellen sollen.“

Traditionell werden Walpurgisriten in bäuerlichen Maibräuchen fortgesetzt. Der Hof wird durch Peitschenknallen oder ausgelegte Besen und Maibüsche geschützt. Auch das Springen durch die Walpurgisfeuer soll vor Seuchen und Krankheiten schützen.

Zuvörderst wird in der Nacht zum ersten Mai aber gefeiert und getanzt, und auch am eigentlichen Maifeiertag steht das festliche Beisammensein in Bayern im Mittelpunkt.

Und wie soll’s auch anders sein – München als bajuwarische Hauptstadt steht dieser Tradition in nichts nach. Wir haben für euch einige Highlights gesammelt, die das Gemüt und auch die Tanzschuhe in freudige Erwartung tauchen werden!!

Hier geht’s zu den Maitänzen in München

Wettlauf in Kisten

Alle machen sie mit: Die Polizei mit Extrablaulicht auf dem Helm, die Grünen, die Kirchen, die Profis und die Laien. In eigens für dieses Rennen gebauten Kisten rasen sie den Berg hinunter, immer darauf bedacht, die Bestzeit zu machen.

Alle außer einem, dem geht’s ums reine Mitmachen – denn anstatt den durchschnittlichen 35 Sekunden gurkt er jedes Jahr in gemütlichen 60 Sekunden die Rennstrecke entlang. Immer nach dem Motto: „Dabei sein ist alles“.

Generell gibt es drei Durchläufe. Kategorisiert nach Alter, Gewicht und Bauweise der Seifenkisten, werden die Teilnehmer ihrer Gruppe zugeteilt. Und neben den einfallsreich bunten Kisten gibt es auch richtige Rennfahrzeuge, die Schumacher alle Ehre machen und in einem waschechten Derby gegeneinander antreten.

Und während man nach dem ersten Durchlauf noch berauscht ist, kann man sich die Zeit zum zweiten und dritten Spaß auf der Maidult nebenan kulinarisch versüßen. Wie immer gibt es alles was das Herz begehrt, von schöner Töpferware, über leckere Bratwurst und ein Bier im Biergarten, bis zu Zuckerwatte auf dem Dulteigenen Karussell. Der Stadtteilspaß feiert dieses Jahr sein 10jähriges Jubiläum am 26. April 2015. Los geht’s um 9:30 Uhr und für alle, die sich gerne noch Anmelden wollen, geht’s hier weiter

© Fotos by David Perez

Mädchen an die Teller!

Im Zuge der Veranstaltung „Münchner Kindl“ ist dieser Missstand auch LIZA und dem Team vom Harry Klein aufgefallen. Von den Künstlern der Münchenreihe waren nur ein kleinster Bruchteil Frauen.

Es stellte sich die Frage Warum ist das so? Wagt sich das weibliche Geschlecht nicht ins Rampenlicht? Oder werden die Damen der Szene in einer offensichtlich männlichen Domäne weniger gebucht?

Traut man ihnen nicht zu abendfüllenden Tanzwahnsinn zu produzieren und die Menge zu begeistern?

Tatsächlich weist eine Studie von female:pressure aus dem Jahr 2013 nach, dass es schon viel ist, wenn auf einem der größten Festivals 10 Prozent Frauen auftreten. Das Harry wollte es wissen und ließ 2006/2007 Harry zu Marry werden. Einen Monat lang war das Clubprogramm ausschließlich von Mädels gestaltet. Nach einer Kreativ-Pause weckte Harry die Marry letztes Jahr wieder aus dem Dornröschenschlaf. Mit ernormen Erfolg!

Und auch 2015 wird der Münchner Club im April wieder eine Lanze für das weibliche Geschlecht brechen. Den ganzen Monat lang sind Workshops, gemeinsame VJane- und DJane Abende, eine Poetry Slam Nacht, ein Dokfilmfest-Abend und ein Diskussionsabend in Kooperation mit dem Missy Magazine zum Thema Autorinnenschaft geplant. Dazu ist es gelungen Ausnahmekünstlerinnen wie Kate Simko, Ellen Alien, Kim Ann Foxman, Mo, Proximal und viele, viele, viele Mehr zu gewinnen!

Zudem wurde im Februar ein Wettbewerb begangen. Gesucht wurden weibliche Künstler- innen, die sich zwar daheim hinter die Plattenspieler stellen und schon erste Mix-Versuche hinter sich haben, sich aber bisher nur selten oder noch gar nicht vor Publikum oder gar in einen Club getraut haben. Drei davon wurden ausgewählt, um am Ostersonntag zur Münchner Kindl Mädels Edition im Harry Klein zu spielen.

Musik, Licht und Kunst – alles kommt aus Frauenhand und auch die Workshops sind ausschließlich für Mädels. Was nicht heißt, dass Jungs nicht willkommen sind – ganz im Gegenteil. Aber eben im operativen Teil wird der Monat weiblich bespielt.Dabei geht es nicht allzu sehr um das Warum der geschlechtlichen Schieflage, sondern eher darum Künstlerinnen, die bisher noch im Verborgenen zaubern ins Rampenlicht zu holen und das Publikum einen Monat lang durch die weibliche Kreativität  zu betören. Im Zeichen von Diversität und Chancengleichheit soll für das Thema sensibilisiert und vor Allem inspiriert werden!

Hier findet ihr die Veranstaltungen im Zuge des MARRY KLEIN MONATS

MARRY KLEIN Themenmonat -> Veranstaltungsübersicht
MARRY KLEIN Workshops -> Workshopübersicht
MARRY KLEIN auf Facebook -> MARRY KLEIN

Schon mal zum Reinhören:

München ein urbanes Dorf?

© Foto: Wolfgang Stahl Photography
Viel geht es derzeit um die architektonische Gestaltung der „Weltstadt mit Herz“, darum wie man den immer rarer gleichzeitig aber auch immer teurer werdenden Platz neu/umgestalten kann und muss.
Seit 2011 hat München einen Zuzug von 100.000 Einwohnern und die immer drängendere Frage nach infrastruktureller Anpassung schreit nach einer Antwort. Es geht nicht nur um bezahlbaren Wohnraum, sondern auch um die immer weiter aufklaffende soziale Schere, um die Integration von Flüchtlingen, um die Gentrifizierung von Kreativschaffenden und um die Gestaltung sowie Nutzung öffentlichen Raums.

Münchener Stadtplanung und Baumaßnahmen

Es darf ja im Münchner Zentrum nicht höher als die Frauenkirche gebaut werden und auch generell sieht es der Stoderer nicht gern, wenn aus einem zweistöckigen Haus ein vielstöckiges werden soll. Aber oftmals ist der Platz nach oben die einzige Möglichkeit innerstädtisch Wohnraum zu schaffen. Auch gibt es Diskussionen, die Brachen im Umland und zwischen den S- und U-Bahnlinien zu nutzen und infrastrukturell aufzuwerten. München platzt aus allen Nähten und braucht daher innovativere Ideen. Eine Umverteilung ist dringend nötig, damit auch der Mietspiegel sich wieder einigermaßen erholt. Damit Menschen sich das Leben in München wieder leisten können und nicht Luxussanierungen das Maß aller Dinge bleiben.

Einen Versuch, eine Antwort für ein lang umstrittenes Projekt zu geben, haben angehende Landschaftsarchitekten der Technischen Universität München gemacht. Es geht um den Max-Joseph-Platz vor der Oper. Viel Platz, der durch die Tiefgaragenzufahrt zergliedert ist und dadurch auch kaum nutzbar. Warum nicht die Zufahrt zur Tiefgarage an den Rand legen und den gesamten Platz begrünen? Oder gleich die Tiefgarage umnutzen, in Ateliers für die vielen an den Rand der Stadt gentrifizierten Künstler der Stadt?

Soziales Miteinander in München

Aber auch um integrative Lösungen wird gerungen. Vorzeigeprojekt ist hier selbstredend das Bellevue di Monaco, welches nach langem hin und her endlich ein „Go“ bekommen hat. Die leerstehenden Häuser in der Müllerstraße werden also nicht, wie es Münchner Tradition verlangen würde, in Luxusapartments mit Dachterrasse und Swimmingpool umgebaut, sondern renoviert und zu einem Wohn- und Treffpunkt für und mit Flüchtlingen. Mitten in bester Wohnlage.

Und gleich um die Ecke, im Münchner Stadtmuseum beschäftigt sich die Ausstellung „Luxus der Einfachheit“ mit ähnlichen Fragen. Welche alternativen Lebensmodelle gibt es und wie können diese auch im urbanen Raum umgesetzt werden. Als Münchner Beispiel werden Aufnahmen einer Wagenburg im Schlachthofviertel gezeigt. Überraschend moderne und innovativ gestaltete Bauwägen sieht man dort. Mobile Gärten und einen Spielplatz. Eine wunderbare Weise vorhandenen und vor Allem brachliegenden Platz im vollgestopften München zu nutzen. Nur auch hier stellt sich wie so oft die Frage nach der Dauer. Wie lange dürfen die Wägen noch stehen und welche Alternativen könnte es geben, sollte der Platz saniert werden? Vielleicht sollte sich München hier ein Beispiel an Hamburg nehmen, mit seinen fest installierten Wagenburgen.

Gestaltung des öffentlichen Raums

Die Nutzung öffentlichen Raums ist und bleibt eine Herausforderung für die nördlichste Stadt Italiens. Viele Ansätze gibt es. So zum Beispiel die Gruppe „Whats the deal“, die mit Ihren mobilen Skateramps, den Nomadic Sculptures, immer wieder neue Orte belebt und neu erfahrbar macht. Oder auch die urbanen Gärtner von den Initiativen o’pflanzt is! und Green City, die ihre eigenen Viertel neu bepflanzen und so ein bisschen Natur zwischen die Betonbauten zaubern. Die Stadt ein bisschen bunter und nachhaltiger machen. Aber immer dreut das Ende, sind doch viele Lösungen immer dem Konzept der Zwischennutzung unterworfen. Schön ist es, wenn sich Orte wie das BieBie in Freimann oder das Kreativquartier bilden und leerstehende Gebäude neu interpretiert werden, aber eben immer nur für begrenzte Zeit.

Die Münchner müssen sich die Frage nach dem wie stellen. Wie wollen wir wohnen? Wie soll München wachsen und welche Akzente sollen gesetzt werden? Und vielleicht sollten wir trotz aller Gemütlichkeit doch ein bisschen mehr Mut zeigen, Mut zu Neuem.

Wir sind alle gefragt

Aber nicht nur wir stellen uns diese essentiellen Fragen, die die Zukunft Münchens weisen. Auch im aktuellen Dialog-Projekt der Münchener Kammerspiele ‚Urban Places Public Spaces‘ geht es um strukturelle und soziale Änderungen in unterschiedlichen Städten. Auch über eine große Umfrage der TU München, die bis Ende des Jahres läuft, will man herausfinden, was vor allem Neu-Münchener oder neu situierte Einwohner antreibt, wie sie leben und leben wollen.

Macht bei der Umfrage mit und zeigt, was euch wichtig ist. -> Zur Umfrage

Auch wenn vieles schön, gemütlich und einfach im teils entschleunigten aber andererseits doch so leistungsorientierten München ist, so muss sicherlich doch in Vielem nachgebessert, optimiert, verändert werden, damit ein sozial gerechtes, umweltfreundliches und urbanes Miteinander möglich ist.

München und Bayern sind gewiss nicht die „Vorstufe zum Paradies“ lieber Herr Seehofer!

Einen etwas zynischen Blick auf die Münchener Leistungsgesellschaft und das soziale Leben in München  liefert auch Frank Schitzo in seiner Kolumne -> Verlieren in der Stadt der Gewinner | Großstadt mit Grantlern

Der bajuwarische Fasching – München Hellau?!

Nach dem Motto „Regeln sind zum brechen da“ wird beim alljährlichen Narrenfest die bestehende Ordnung umgeworfen und die Politik sowie bestehende sozialgesellschaftliche Verhältnisse kritisiert und vor Allem parodiert. Letztes Jahr sorgte, zum Beispiel, der Kölner „Charlie Hebdo“-Wagen für Furore, wurde er doch wegen Unangemessenheit verboten. Doch genau darum geht es: An Fasching darf alles gesagt werden und (fast) jede Regel gebrochen werden.

Narrenfreiheit ist angesagt und im Schutz der Maske lässt sich im feuchtfröhlichen Fastnachtstreiben wunderbar anbandeln. Nicht nur der Münchner „Stenz“ nutzte diese g’mahde Wiesn zum Ehebruch und auch „Schpazl“ ist keine Ausnahme, wenn sie nach 3 Tagen feiern in anderem Kostüm nach Hause trällert. Gern sind auch immer wieder Leut wochenweis’ verschwunden an Fasching, wie Monaco Franzl treffend feststellte „Jeder sucht jeden und es gibt kaum jemanden, der ned g’sucht werd“ – bis Aschermittwoch eben, „aber mei, des is halt der Fasching“.

An Fasching wird’s wild getrieben und ähnlich wie zur Wiesn herrscht Ausnahmezustand. Gerade in den siebziger/achtziger Jahren gab es in der bayerischen Hauptstadt so einige Faschingsbälle und –feste. Neben dem traditionellen Faschingsdienstag auf dem Viktualienmarkt waren besonders die weißen Nächte in der Max-Emmanuel-Brauerei beliebt. Aber auch die Architekten ließen sich mit ihren äußerst illustren Privatpartys nicht lumpen, unter anderem im Rohbau des Patentamtes. Bedingung war, dass die Verkleidung nicht verriet, wer sich hinter der Maske verbarg, erst und um 24h gab’s dann die Demaskierung. Der Löwenbräu Keller rief Anfang der 70er unter dem Motto „Kommen‘s so oder so, aber mit‘m bisserl was o“ zum Schabernackt und recht wild solls zugegangen sein. Ab 6. Januar gings rund und obwohl München nicht für seine Faschingsfeste bekannt ist, war jeden Abend Tollerei möglich.

Sogar einen Faschingsumzug ham’s versucht, die Münchner – mehrfach. Aber wie es ein Zeitzeuge beschreibt mäßig erfolgreich: „Die Narrhalla war da, a paar Wägen und a bissl Musi und außenrum standen die Münchner und ham grantlt und sich gfagt wos des jetzt scho wieda is“.

Und wie ists heut? Denkt man an den ein oder anderen Faschingsdienstag zurück, an dem man sich versehentlich doch zum Viktualienmarkt verirrt hatte, kommt einem schon a bisserl das Grausen. Radio Energie beschallt den Markt mit schlimmster 0815-Mukke, den Marktweibertanz bekommt man gar nicht zu sehen, weil die viel zu kleine Bühne heillos in Menschenmassen untergeht und die Verkleidungen sind zu 90% mehr als lieblos. Eine endlose Reihe von B’suffenen, deren Kostüm aus einer roten Clownsnase besteht hat faschingsgeschuldeten Spaß. Und den Schabernackt im Löwenbräu Keller gibt’s auch noch. Aber der soll eher nackt als fröhlich sein.

Aber das wäre kein MMA-Artikel, wenn es nicht auch anders ginge!! Wir haben dem Münchner Fasching auf den Zahn gefühlt und doch die ein oder andere wirklich lohnende Veranstaltung gefunden:

MMA empfiehlt für das närrische Treiben in München

Die weißen Feste in der Max Emmanuel Brauerei finden vom 04.2. bis zum 09.2. statt und haben den strengen Dresscode „Ganz in weiß“. Außer am Faschingsdienstag, da kommen alle in schwarz. Die Tür ist streng und lässt keinen rein, der das Verkleidungsmotto nicht beachtet. Drinnen gibt es dann zwei floors, die die Gäste bei rockiger Musik im Schwarzlicht leuchten lassen.

Der Biedersteiner Kellerfasching im Schwabinger Studentenwohnheim gehört zu den besten Faschingsfesten Münchens. An diesem legendären Abend wird den Gästen mit DJ Getdown, Vero Fuchs und Kinkerlitz eingeheizt. Kartenverkauf für den 06.2. gibt’s nur an dem Tag selbst und es bilden sich schon ab Mittags Schlangen. Rein kommt nur, wer verkleidet ist.

In St. Maximilian lässt sich Pfarrer Schießler nicht lumpen und feiert unter dem Motto „Es war einmal…“ ein märchenhaftes Faschingsfest. Termin ist Faschingssonntag, den 07. Februar um 20:00 Uhr. Einlass ist schon um 19:00 Uhr und es wird ein Zauberbuffet geben, zu welchem jeder auch was mitbringen darf.

Im Valentinsstüberl wird Ne kölsche Ovend mit reichlich Kölsch vom Fass und DJ Huusmester- Kaczmarek (aka Rupen JallaClub) bringet se den Dom nach München. Los gehts am 09.2. ausnahmsweise schon um 16:00 Uhr.

Das Palais feiert am 08.2. die Modesünde. Das Motto des Abends: Bad Taste at it’s best. Musikalisch werdet Ihr von Tobi Treibsand, Lupino und Otto Hämmerlein bespaßt. Los geht’s um 23:55 Uhr. Also ran an die Geschmacksverirrungen!!

Die Rote Sonne verwandelt ihre Räume am 09.2. in einen verwunschenen Zauberwald und lässt die Faschingspuppen tanzen. Angefangen wird schon ab 16 Uhr mit ungewissem Ende! Und das Line up kann sich wie immer sehen lassen. Mehr dazu hier -> Rote Sonne Faschingsball

Das Bob Beaman feiert ebenfalls am 09.2. seinen berühmt-berüchtigten Kehraus. Verkleidung ist Pflicht und das Motto dürft ihr euch selbst aussuchen. Ein feines Line up wird auch hier dem tollen Treiben ordentlich einheizen. Los geht’s auch hier um 15 Uhr.

Aber auch beim Olaf – im Johannis Cafe geht’s im Fasching immer ordentlich rund. Die Deko, die dann wahrscheinlich wieder bis zum Frühjahr oder Sommer hängt, die bunte Mischung an Leuten und der Jukeboxsound sind nur ein paar Gründe hier die Puppen tanzen zu lassen. Am meisten geht’s dort erfahrungsgemäß am Faschingsdienstag zu.

Am Faschingsdienstag öffnet ebenfalls das Unter Deck seine Kajüten und gewährt dem munteren Faschingstreiben eine schöne Spielfläche. Gefeiert wird ab ca. 15 Uhr. Ein guter Tipp, besonders wenn alle anderen Kneipen rund um den Viktualienmarkt völlig überfüllt sind.

So sieht unser lieber Schitzo den Fasching in München -> Schitzos Büttenrede

So war’s wohl früher

 

Halle 2 – Paradies für Schnäppchenjäger öffnet wieder!

Bücher, Möbel, Ersatzteile und Hausrat, hier findet sich alles was das Herz begehrt zu Rekordpreisen. Das Angebot speist sich aus den Münchner Wertstoffhöfen. Es wird darauf geachtet, dass die Dinge in einem Top-Zustand sind bevor sie in die Halle 2 gebracht werden, um dort einen neuen Besitzer zu finden.

Schnäppchenjäger werden sich auch über die neue Ecke für Bastler freuen, die Ersatzteile für Fahrräder oder auch einzelne Bretter für Hobbyschreiner feil hält.

Aufgrund illegalen Schrottverkaufs der Halle 2 Mitarbeiter, wurde diese im April 2014 geschlossen. Einem erneutem Missbrauch sowie der Bildung krimineller Strukturen wird durch höhere Rotation der Mitarbeiter und mit einer neuen Schließanlage vorgebeugt und dadurch eine bessere Nachvollziehbarkeit der Warenbewegung gewährleistet.

Und nun kann die beliebte Halle nach neun Monaten wieder öffnen. Allerdings zu neuen Öffnungszeiten: Die Halle 2 ist von Dienstag bis Freitag zwischen 10 und 18 Uhr sowie am Samstag von 9 bis 14 Uhr offen.

Mehr zur Halle 2 auch hier: Halle 2 auf Facebook

Hier findet ihr die Halle 2:

Halle 2 – das Gebrauchtwarenkaufhaus der Stadt München
Peter-Anders-Straße 15
81245 München
Telefon: 089 233 96200

Erste Impressionen

„Wenn wir Flüchtling sagen, meinen wir Mensch“

Ein Anschlag, der die Menschen in ihren demokratischen Grundwerten erschüttert und zugleich verstört ob der momentanen Ereignisse zurücklässt. Vielerorts fühlt sich ausgerechnet die Pegida-Bewegung in ihrer Programmatik bestätigt und ruft, wie am Montag 12.1.14 in München zu Protestläufen (Mügida und Bagida) gegen die ‚Islamisierung des Abendlandes’ auf. Dabei werden Extremisten wie die französischen Amokläufer als Aushängeschild eines Glaubens dargestellt und dem Islam an sich pathologischer Radikalismus zugeschrieben. Ergo sind alle Menschen, die dieser Religion angehören eine Gefahr für Europa. Soweit zur Pegida-Theorie. Dabei wird aber vergessen, dass genau wie im Christentum oder dem Hinduismus, der Interpretationsspielraum ein unendlicher ist – radikalisiert wird jede Religion verzerrt und missbraucht.

Zurück zu Charlie Hebdo – die Zeichner wurden wegen ihren satirischen Darstellungen der aktuellen Geschehnisse ermordet und die Meinungsfreiheit im Innersten verletzt. Doch Satire ist kein Monopol des sogenannten Westens, denn auch in der arabischen Welt kursieren unglaublich witzige Persiflagen über Dschihadisten, Fanatismus und religiöse Gewalt. Dabei gehen deren Schöpfer ein ebenso großes wenn nicht sogar größeres Risiko ein als ihre Kollegen bei Hebdo.

Die Homogenisierung eines Feindbildes ist demnach nicht nur falsch, sondern schlichtweg gefährlich.

Und auch gegenüber den zu uns kommenden Flüchtlingen werden über solche Missverständnisse viele Vorurteile geschürt. Skepsis und Unbehagen vor einer diffusen und anonymen Masse keimen auf und Pegida erfährt einen Zulauf, den es nicht geben dürfte. Und genau an dieser Schnittstelle setzen fantastische Projekte an, die diesen Flüchtlingen ein Gesicht und eine Geschichte geben und sie mit den Bewohnern ihrer Ankunftsstadt zusammenbringen. Dazu gehört zum Beispiel die Porträtreihe ‚Paradise Lost’ von Pierre Jarawan. Der Slam Poet und Autor ist selbst als Kleinkind mit seinen Eltern aus dem Libanon geflohen und hat es sich zur Aufgabe gemacht den anonymen Wesen ein Gesicht zu geben. Wichtig ist ihm, dass ein Gesicht zu haben bedeutet eine Identität zu haben und damit mehr zu sein als ein bloßer Begriff. Pierre Jarawan ist mit ‚Paradise Lost’ eine wunderschöne Serie von Porträts gelungen, welche dem Photographen selbst immer wieder Staunen abringt, ob der Tatsache, dass diese schicksalsgebeutelten Menschen immer noch ein Lächeln hervorzaubern können. Er möchte kein Mitleid erwecken, sondern ihre Geschichten erzählen und sie uns damit näher bringen.

http://paradiselostpics.tumblr.com | https://www.facebook.com/p.jarawan

Weitere Bilder auch hier: Bildergalerie

Auch Bellevue di Monaco plus Unterstützer, über die wir ja auch schon berichtet haben, unternehmen einiges, um eine Annäherung und gegenseitiges Verständnis zwischen Münchnern und Flüchtlingen zu wecken. Dazu arbeiten sie einerseits in der Müllerstrasse 4-6 einen Ort der transkulturellen Begegnung mit einem Infocafé und einer Pension. Und andererseits rufen sie mit Kundgebungen und Demonstrationen immer wieder zu Protest gegen die Pegida-Bewegung auf. So auch kommenden Montag (12.1.15) um 17:30h am Sendlinger Tor unter dem Motto PLATZ DA – MÜNCHEN IST LAUT! Dabei sind die Well Brüder, Dreiviertelblut, Keno und SGT. Bellevue di Monacos Friendly Heart Choir Club mit Keno, Martin Kälberer, Hannes Ringlstetter, Peter Brugger (Sportfreunden Stiller), Peter & Sebastian Horn, Florian Rein (Bannana Fishbones), Benni Schäfer (Balloon Pilot), Karin Rabhansl, Marcus H. Rosenmüller und vielen mehr… Also ein rundes Ding!

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http://bellevuedimonaco.de/

Mehr dazu auch hier: Bellevue di Monaco

Wie diese beiden Akteure gibt es viele weitere engagierte Münchner die Begegnungen und Interaktion zwischen Münchnern und Flüchtlingen organisieren und damit den gefährlichen Vorurteilen und einer falschen Homogenisierung und Kriminalisierung von Menschen in Not entgegenwirken.

Bellevue di Monaco

© http://bellevuedimonaco.de/

Die Satire Gruppe um den Lustspielhaus Chef Till Hofmann besteht aus vielen bekannten Akteuren der Sozial- und Kulturszene und hat mit ‚L’Arche de Munich’ oder der Guerilla Sanierung einer angeblich nicht sanierbaren Wohnung auf sich aufmerksam gemacht. Häufig wurden ihre Aktionen und Demonstrationen von kulturellem Programm aller Couleur mit und von berühmten Künstlern begleitet.

All das scheint nun endlich Früchte zu tragen und mit der Unterstützung der Stadt München, allen Voran OB Reiter, wird sehr wahrscheinlich in der Müllerstrasse 2-6 das Projekt „Bellevue de Monaco“ in die Realität umgesetzt. Angelehnt an das „Grandhotel Cosmopolis“ soll aus den Gebäuden des 19. Jahrhunderts nun ein Ort der transkulturellen Begegnung inmitten der Weltstadt mit Herz entstehen. Konkret sind in der Müllerstrasse 6 ein Infocafé und Kulturräume geplant. In der Müllerstrasse 2 sollen Beratung, Information sowie Lebenshilfe für Flüchtlinge angeboten werden, egal ob schon länger hier oder gerade erst angekommen. Außerdem soll in der Zwei eine künstlergestaltete Pension mit 3-5 Zimmern für Kulturschaffende wie auch Münchenbesucher im Allgemeinen entstehen. Die Häuser 6 und 4 der Müllerstrasse sollen in Wohnhäuser umgewandelt werden und Jugendlichen mit und ohne Flüchtlingshintergrund ein selbstständiges Leben ermöglichen sowie mit Familien und Alleinerziehenden eine Perspektive bieten. Zentral ist, dass alle Teilbereiche des Projektes miteinander in Beziehung stehen. So gilt die Beratung und das Infocafé für alle Bewohner und interessierte Externe und die Kulturräume bieten Raum für alle möglichen erdenklichen Ausstellungen und interkulturelle Begegnungen.

Der Beschluss des Stadtrates, ob der Abriss der Gebäude in der Müllerstrasse gestoppt und das Projekt „Bellevue de Monaco“ realisiert werden kann fällt im Januar. Bis dahin könnt ihr unter folgendem Link eure Sympathie bekunden, das Projekt unterstützen und unsere Stadt damit ein bisschen bunter machen. Je mehr desto besser!!!!

 http://bellevuedimonaco.de/mitmachen/

Aktuelle Aktionen und Kundgebungen:

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Mehr zur Kundgebung auch hier: Kundgebung Platz da??

Hier ein paar Eindrücke wie damals die Guerilla Sanierung vonstatten ging:

 

Der lebendige Adventskalender

Nach dem Motto ‚Mensch München – Münchner Künstler für Flüchtlinge’ tragen bekannte Münchner Gesichter vom 01.12. bis 24.12. Weihnachtsgeschichtln vor, geben Konzerte und führen Gespräche mit dem Pfarrer. Ottfried Fischer, Maria Peschek und die Schicksalskombo waren schon da und haben die Besucher in fröhliche Vorweihnachtsstimmung versetzt. Auch die Bayerische Staatsoper unterstützt tatkräftig das Programm. Weitere illustre Gäste wie Constantin Wecker und die Express Brass Band sind noch angekündigt. Nur weiß man noch nicht wann, denn wie es sich für einen Adventskalender gehört, kann man die Türchen erst am jeweiligen Tag öffnen. Aber nicht nur das wunderbare Abendprogramm verzaubert den Besucher, sondern auch die Lichtinstallation des Künstlers Michael Pendry. Er hat die gesamte Kirche in weihnachtliches rot-violettes Licht getaucht, dass einen Papiertaubenschwarm an der Decke des Kirchenschiffes beleuchtet. Und jedes Mal, wenn die Türe der Kirche sich öffnet erwachen die Tauben zum Leben.

Alles für einen guten Zweck

Und natürlich hat diese Aktion, abgesehen von der abendlichen Unterhaltung, auch ein weiteres Ziel. So sind die Besucher dazu angehalten eine kleine Spende zu geben, die direkt in die Flüchtlingshilfe fließen wird. Und wenn man ein paar Schritte in das rechte Seitenschiff der Kirche setzt, wird man mehrere ‚Weihnachtsbäume’ finden, die mit Wunschzetteln von Flüchtlingskindern versehen sind. Findet man einen Wunsch, den man gerne erfüllen möchte, nimmt man den Zettel mit, verpackt das Geschenk und gibt beides wieder in der Heilig Geist Kirche ab.

Alles in Allem eine runde Aktion, die einen oder mehrere schöne Abende verspricht und gleichzeitig ein paar von Münchens Gästen das Leben erleichtert.

Hier mal eine kleine Kostprobe, was einen erwartet:

Mehr Infos auch hier:

http://www.erzbistum-muenchen.de/Page038174.aspx

POSITIVE PROPAGANDA – SOZIALKRITISCHE STREET-ART IN MÜNCHEN

Die Werke wollen den Betrachter dabei für Menschenrechte, Umweltschutz oder Krebsprävention sensibilisieren. In Kooperation mit Organisationen wie Amnesty International und anderen NGO’s entstehen so in regelmäßigen Abständen eintrittsfreie Ausstellungen, die in den Räumen des Vereins in der Dachauerstraße gezeigt werden und einen gesellschaftlich übergreifenden Dialog fördern sollen. Neben den Shows in den Vereinsräumen macht Positive-Propaganda auch langfristige und großflächige Kunstwerke renommierter Street-Art-KünstlerInnen im öffentlichen Raum möglich.
So hat der Künstler KRIPOE von CBS aus Berlin zum Beispiel als support für die Amnesty International Aktion „Hände hoch für Waffenkontrolle!“ dieses beeindruckende, wandgroße Kunstwerk geschaffen:

Zu finden in der Dachauerstrasse 114.

Die auf der Straße entstandenen Arbeiten sind als urbane Galerie für jeden frei zugänglich und sollen als ein Zeichen für die Rückeroberung des öffentlichen Raums verstanden werden. Der Betrachter soll unabhängig von Alter und sozialer Herkunft für inhaltlich relevante Themen und Kultur sensibilisiert und vor Allem auf unmittelbar erlebbarem Wege begeistert werden.

Als gemeinnützige Organisation macht sich Positive-Propaganda e.V. zur Aufgabe, unabhängig und frei von den kommerziellen Interessen des Kunstmarktes eine Vielfalt relevanter, künstlerischer Ausdrucksformen und Positionen von Street-Art, urbaner Kunst und sozialpolitischem Aktivismus zu fördern und zu präsentieren.

Einige dieser Aktionen und Ausstellungen lassen sich schon in München bewundern und auch internationale Kooperationen sind schon zustande gekommen. So zum Beispiel mit dem aus Los Angeles stammenden Duo Cyrcle, die in der Bergemannstrasse 21 in nur 10 Tagen eine Fläche von 500 qm ihre erst Arbeit in Deutschland geschaffen haben.  Während des Schaffensprozesses war es dem Duo ein zentrales Anliegen, die Anwohnerinnen und Anwohner des Gebäudes während des gesamten Entstehungsprozesses durch ständigen Dialog und Austausch an das Kunstwerk heranzuführen, um damit auch eine persönliche Identität zwischen dem Kunstwerk und den Bewohnern zu schaffen.

Positive-propaganda-muenchen

Begleitend zu dem Projekt im Westend hat Cyrcle eine signierte Siebdruck Edition gespendet, die man bei Positive-Propaganda für gerade mal Euro 250,- für das Set erwerben kann. Der Erlös wird für das Projekt genutzt, welches komplett  auf Basis von Spenden und ehrenamtlicher Arbeit umgesetzt wurde. So günstig erhält man wohl selten eine Edition des international bekannten Künstler Duos!

Positive-propaganda-drucke

Ein Besuch in den Projekträumen lohnt sich also ebenso, wie auch eine kleine Streiftour durch die Stadt. Lasst euch von den Künstlern und Kreativen des Vereins inspirieren! Weitere Infos und Projekte findet Ihr hier: Positive Propaganda im Netz
Mehr Impressionen zur Positiven Propaganda findet ihr auch hier: Streetart auf MMA

Aktuelle Veranstaltungen und News zu Positive Propaganda findet ihr auch hier: Veranstaltungen

POSITIVE-PROPAGANDA e.V.
Dachauer Straße 149 /Rgb
D-80335 München
Tel. 089/461394-07

ÖFFNUNGSZEITEN
Büro: Mo. bis Fr. 14-20:00h
Artspace: Nach Verienbarung

 

Der Sendlinger „Einhornmarkt“

Wir haben uns gestern mal den Sendlinger Christkindlmarkt angeschaut, den man erst  ab diesem Jahr besuchen kann. Am Harras treffen sich Orient und Okzident. Verglichen zu seinem gigantischen Nachbarn Tollwood, ein gemütlicher kleiner Markt, auf dem sich so einiges entdecken lässt. Eine Schokoladenfabrik gibt es hier, die allerhand Werkzeug aus dem süßen Stoff zaubert. Und einen Adventskalender, der jeden Tag um 16h für die Kinder und um 19:45h für die Erwachsenen seine Türchen öffnet und per Losverfahren tollste Geschenke beschert. Das absolute Highlight bei alt und jung ist die lebende Krippe. Das kleinste Pony der Welt teilt sich dort  den Stall mit ebenso kleinen Schafen und einem etwas größeren Geschwister.

Große Kinderaugen und kleine Erwachsenenschmunzler garantiert.

Aber auch kulinarisch kann man hier schwelgen, denn die Glühweinvarianz kann sich sehen lassen. Heißen Hugo, weißen oder roten Glühwein mit Ingredienzien aus Tirol, einen heißen Almdudler mit oder ohne Schuss oder eine Feuerzangenbowle kann man sich hier schmecken lassen.

Und damit der Suri nicht allzu schnell einsetzt, verwöhnen die Standler mit Reiberdatschi an Zuckerrübensirup oder Apfelmus, dem (für uns) besten Falafel der Stadt, Bratwurst vom Schwenker, Kartoffelwedel am Spieß, Dolomitentoast, Tiroler Spezialitäten und griechischen Schmankerln.

Damit’s einem bei der ganzen Völlerei ned langweilig wird, gibt’s auch noch eine kleine Bühne mit musikalischem Programm. Das bunte Treiben ist um lauschige 20:30h rum, also eine christliche Zeit.

Ein rundum griabiger Weihnachtsmarkt, den auch schon die Sendlinger in ihr Herz geschlossen haben. Und über allem wacht das Sendlinger Einhorn!

 

Hier findet ihr den „Christkindlmarkt:

Endlich da! MMA Bio!

Doch wir steuern gegen: mit MMA Bio wird MMA, wird München, wird Deutschland nachhaltig wie nie zuvor.

Egal, ob Rucola-Humanist oder echter Weltveränderer. Im MMA Bio-Ausgehgarten findet jeder nützliche, ja ich muss es nun sagen, nachhaltige Tipps rund um München. Also hegt und pflegt ihn brav, damit die Umwelt und das Seelenheil wohltemperiert dem Klimawandel entgegensteuern.

Hier nun unsere Tipps für alle Lebensbereiche:

Fortbewegung in der Stadt

Natürlich stellt das Radel, der Spaziergang oder die öffentlichen Verkehrsmittel die umweltschonendste Fortbewegung dar. Wenn man aber dennoch ab und zu ein Auto in Stadt braucht, kann man in München, wie in jeder großen deutschen Stadt auf Carsharing-Anbieter ausweichen. Laut dem Umweltbundesamt gilt als Daumenregel: „Wer weniger als 10.000 Kilometer pro Jahr fährt, für den lohnt sich Car-Sharing auch finanziell.“ In München gibt es neben drivenow, Citeecar, Stadtmobil und car2go noch eine Hand voll weitere Anbieter. Mehr dazu auch hier -> Carsharing in München

Sollte das Radel einmal kaputt gehen, kann man es auch ganz einfach mit Hilfe von der „Bikekitchen“ am Ostbahnhof (WerkBox3) oder in der Glockenbachwerktstatt (an besonderen Terminen) selbst reparieren. Die Radlworkshops ermöglichen einem seine Reparaturskills zu verbessern, sparen einen Haufen Geld und machen zudem super Spaß. Für Musik und gute Laune ist gesorgt. Mehr dazu auch hier -> http://www.bikekitchen.de

Wer nicht so gerne in die Pedale tritt und das entsprechende Kleingeld hat, kann sich auch  ein E-Bike kaufen. Damit einem nicht unterwegs der Saft ausgeht, hat fahrrad.de eine schlaue Map und App entwickelt, auf welcher man die Ladestationen – sogar in ganz Deutschland, finden kann -> zu den Ladestationen.

Alternativ kann man sicha uch einen Unu holen. Der Unu ist ein umweltschonender Elektroroller aus München. Bis zu hundert Kilometer kann man mit einer Ladung durch die Stadt cruisen. Mehr dazu hier -> https://unumotors.com/

Essen und Trinken

Der ganze Biowahnsinn schafft eher ein Chaos als Klarheit in Deutschlands Supermärkten, das wir kaum durchschauen können. Aufgrund hunderter unterschiedlicher Bioszertifizierungen und mafiösen Anbaumethoden und Zertfikaten-Handel, kann man sich alles andere als sicher beim „nachhaltigen“ Konsum sein.

Entgegen dieses Wahnsinns, haben sich in den letzten Jahren auch einige Modelle in Bayerns Landeshauptstadt entwickelt, die nachhaltigen Verzehr ermöglichen oder auf den Missstand der Massenproduktion provokant aufmerksam machen.

Beim Foodsharingprojekt Foodsharing München wurde eine Plattform geschaffen, bei der sich Interessierte organisieren, um übrig gebliebene Lebensmittel zu verschenken und zu teilen. Zudem wird informiert, ob diverse Geschäfte abgelaufene aber noch völlig intakte Lebensmittel „wegwerfen“ bzw. verschenken  und wie es sich mit der tatsächlichen Haltbarkeit abgelaufener Lebensmittel verhält. Zudem kann jeder Nutzer Essenskörbe mit Lebensmitteln verschenken und abholen, welche auf einer digitalen Landkarte sichtbar sind.

Eine andere Bewegung  – vielmehr Aktion, bei der Münchener beteiligt, aber vor Ort leider noch nicht aufgetreten sind, ist das Wastecooking-Projekt. Beim Wastecooking holen sich ähnlich, wie beim Foodsharing Leute „übriggebliebene“ Nahrungsmittel –  allerdings ausschließlich aus Mülltonnen – und lassen diese durch Sterneköche zubereiten. Diese exquisiten Kreationen werden dann bei speziellen Wastecooking Dinners verspeist und das Ganze medial begleitet, so dass die Zuseher oder Gäste sensibilisiert werden, dass „weggeworfen“, „abgelaufen“ keineswegs schlecht sein muss. Mehr dazu auch hier -> Wastecooking

Wer auf ressourcensparende, regionale Produkte aus München und Umgebung wert legt, kann sich auch eine Biokiste nach Hause bestellen oder kleine interessante Startups wie nearbeas nutzen, die z.B. in München produzierten Honig an den Konsumenten bringen. Mehr dazu hier -> Honig von Nebenan

Oder man baut einfach mit der Hilfe von Initiativen wie o‘ pflanzt is! sein eigenes Gemüse an. Dies kann man in dem  über 3000 qm großen Gemeinschaftsgarten in der Nähe vom Leonrodplatz machen. Mehr dazu hier -> O‘ Pflanzt is!

Wie man  sparend und sinnvoll mit den Lebensmitteln umgeht zeigen einem die Jungs und Mädels von Foodsharing in Kooperation mit rehab republic, die immer wieder sogenannte Turboschnibbelpartys organisieren. Mehr dazu hier -> Schnibbelpartys München

Fair Einkleiden

Um sich „nachhaltig“ (meist Ressourcenschonend) zu kleiden, kann man entweder in entsprechend verifizierte Klamottenläden gehen, gebrauchte Kleidung in Secondhandläden oder auf Flohmärkten erstehen oder selbst handanlegen.

Nachhaltige Mode kaufen

Aufgrund des nachhaltigen Kleidungstrends (es existiert sogar mit der „Ethical Fashion Show Berlin“ ein eigener riesen Bereich bei der Fashionweek), gibt es viele schwarze Schafe, die sich völlig zu Unrecht „nachhaltige Mode“ auf die Fahne schreiben. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, die unterschiedlichen Zertifizierungen zu verstehen (z.B. sozial vs. ökologisch nachhaltig) oder zumindest mal anzuschauen. Ganz gut erklärt wird das vom Schweizer Unternehmen getchanged, die auch einige Geschäfte in München empfehlen. Dies findet ihr hier -> Nachhaltige Mode in München

Tauschen statt kaufen

Wenn ihr eure alte, gut erhaltende Kleidung nicht wegwerfen wollt, könnt ihr in München beim sogenannten Kleidertauschen diese abgeben und dafür sogar „neue“ Kleidunsgsstücke erhalten. Meistens erhält man durch die Abgabe eigener Kleidung „Tauschmarken“ mit denen ihr neue Kleidungsstücke erwerben könnt. Dies wird immer wieder von der Glockenbachwerkstatt, dem EineWeltHaus und Rehabrepublic organisiert. Mehr dazu auch hier -> Nachhaltiger Striptease mit Rehab Republic |EineWeltHaus Kleidertausch

Weitere Tipps, wie man die Umwelt schonen und Dinge lieber tauscht als kauft bietet auch folgender Ratgeber -> E-Book „Tauschen und Teilen“

Machs dir selber

Selbst schneidern können sicher die wenigsten, aber es gibt die Möglichkeit beim sogenannten „upcycling“ alte – vielleicht nicht mehr ganz so moderne Kleidungsstücke mit gewissen Fertigkeiten und speziellen Accessoires „aufzupimpen“ und wieder en vouge   zu machen. Leider gibt es in München noch nicht wie in Berlin einen eigenen Upcycling-Laden, dafür aber Enthusiasten, wie die bezaubernde Emy on Mars, bei der man Näh- und Upcycling-Kurse machen kann. Mehr dazu hier: Workshops mit EMY ON MARS

Secondhand-Läden

Leider hat München mit der Schließung des Kleidermarkts im Tal die Münchener Institution im Second Hand Business verloren. „Würdige“ Nachfolger in dieser Größe konnten wir noch keine ausmachen. Uns bekannte Second Hand Läden sind u.a. ReSales , Second Hand & More, der Secondhand Designladen Second Hand Boutique Marlene Dünser und Second Hand für Männer im The Second Gerdismann

Buntes Allerlei auf Münchens Floh- und Secondhandmärkten

Wenn es nicht nur um Kleidung gehen soll, könnt ihr bei den zahlreichen Flohmärkten in München alles Mögliche finden. Wir haben für euch unsere Favoriten unter den Flohmärkten hier zusammen gestellt -> Münchens beste Flohmärkte

Zudem hat Mitte Januar 2015 wieder die legendäre Halle 2 in Giesing geöffnet. Dies ist eine riesen Halle die sich aus den Beständen der Münchener Werkstoffhöfe speist. Mehr zu der vermutlich größten Secondhand Halle hier -> Halle 2 – Paradies für Schnäppchenjäger

Verbrauch  | Ökostrom

Wir wollen hier nun zuguter letzt keine Debatte über regenerative Energie im Allgemeinen lostreten, sondern lediglich darauf aufmerksam machen, dass es Alternativen bei der Stromanbieterwahl gibt, die preislich keineswegs negativ ins Gewicht fallen müssen. Inwieweit dies dann im Einzelfall hundertprozentiger Ökostrom ist, wird allerdings stark diskutiert. Wir von MMA haben auf jeden Fall einen sehr guten Eindruck von dem Münchener Unternehmen Polarstern gewinnen können, die den Strom aus Wasserkraft und Ökogas beziehen und sich auch noch für Entwicklungsprojekte in Kambodscha einsetzen. Mehr dazu findet ihr auch hier -> Ökostrom mit Polarstern

Hier seht ihr einige Imrpessionen zu den angesprochenen Themen und Aktionen:

Wie ihr seht tut sich einiges im nachhaltigen Leben der Münchener. Unsere Aufstellung stellt dabei nur einen kleinen Auszug dar. Über Anmerkungen, Kritik und weitere Entwicklungen sind wir immer dankbar. Weitere Infos, Verbände, Organisationen und Vereine findet ihr auch hier:

Auflistung der meisten nachhaltigen Projekte in München: http://www.kartoffelkombinat.de/blog/

Rehab Republic | http://www.rehab-republic.org/
Urbane Gärten in München | http://urbane-gaerten-muenchen.de/
Green City e.V. | http://www.greencity.de/
O‘ Pflanzt is | http://o-pflanzt-is.de/
CLubmob Münchenhttp://www.clubmob-muenchen.de/ 
Carrot Mob | http://www.carrotmob-akademie.de/
Münchner Bauernmärkte | http://www.muenchner-bauernmaerkte.de/
Kartoffelkombinate | http://www.kartoffelkombinat.de/blog

HUMANS OF MUNICH – MÜNCHEN GANZ PRIVAT

Dazu haben die beiden das Projekt „Humans of Munich“ ins Leben gerufen, ein Facebook Streetphotography Projekt. Angelehnt an „Humans of New York“, wollen sie der Allgemeinheit zeigen, dass jeder Mensch besonders ist.
Unterwegs in München sprechen David und Sophia willkürlich Passanten an, photographieren sie – unmittelbar, damit keine Zeit zum posen bleibt – und bitten das jeweilige „Human of Munich“ seine Geschichte zu erzählen. Zunächst sind viele der Befragten verhalten, behaupten sie seien nicht interessant oder hätten nichts interessantes erlebt. Doch David und Sophia lassen das nicht gelten und sobald sich der Interviewte darauf einlässt, stellen alle Beteiligten schnell fest, dass jeder Mensch etwas zu erzählen hat. Ein Schwank aus seinem Leben, eine Lebensweisheit oder eine kleine Anekdote.

Warum David und Sophia dieses Projekt machen? Weil es ihnen unglaublich viel Spaß macht. Dadurch vertiefen sie nicht nur ihre Freundschaft, sondern auch die Beziehungen zu ihren Freunden, Familien und Bekannten. Zusätzlich entwickeln sie sich auch beide stetig weiter durch die vielen Geschichten die sie hören und vielen Leute die sie kennen lernen. München bekommt durch ihr Projekt ein sehr persönliches Gesicht. Man bekommt einen Einblick was die Bewohner der Stadt bewegt und wie sie ihre Welt erleben. Quasi München ganz privat.

Das Projekt gibt es seit Mitte Mai und hat schon jetzt eine Fanbase von circa 14000 Menschen – und täglich werden es mehr. Wir sind uns sicher, dass es noch unendlich viele G’schichtln zu erzählen und unendlich viele Eindrücke zu sammeln gibt. Und vielleicht begegnet ja auch der ein oder andere Leser von MMA David und Sophia auf den Straßen Münchens.

Mehr zum Projekt hier: Humans of munich – Webseite | Facebookseite